Physikalische Eigenschaften
- L = Stützweite in mm
- b = Breite in mm
- h = Dicke in mm
Die ermittelte Bruchfestigkeit gibt Aufschluß über Eignung für mechanisch belastbare Böden. Die Beanspruchung selbst erfolgt mehr auf Biegung als auf Druck. "Überstarke" Fliesen sind mit ihren hohen Druck-, Bruch- und Biegefestigkeitswerten der ideale Belag für hochbelastete Boden. Sie widerstehen den Rädern von Flurförderzeugen, Gabelstplern und Hubwagen mit Ihren hohen Bodenpressungen. Besonders sind sie geeignet für die Industrie-Logistik, Groß- und Supermarktböden
Tabelle Bruchlast
Steinzeugfliesen DIN EN 176 B I | Steinzeugpl. DIN EN 121 A I Spaltplatten DIN EN 186-1 A IIa | |
Dicke | Anforderungen laut NORM (Delta = 27 N/mm²) | Anforderungen laut Norm (Delta = 20 N/ mm²) |
6 mm | 650 N | 480 N |
8 mm | 1150 N | 850 N |
10 mm | 1800 N | 1330 N |
11 mm | 2180 N | 1600 N |
12 mm | 2590 N | 1920 N |
13 mm | 3042 N | 2250 N |
14 mm | 3530 N | 2610 N |
15 mm | 4050 N | 3000 N |
16 mm | 4610 N | 3410 N |
18 mm | 5830 N | 4320 N |
20 mm | 7200 N | 5330 N |
Bodenpressung in N/mm von Flurfördermitteln
Gabelhubwagen (Hand- und Elektrobetrieb) mit Stahlräder sind abzulehnen, Polyamidbereifung (Nylon und Perlon) als kritisch anzusehen. Bereifungen aus Polyurethan, Vollgummi, Super-Elastik und Luft sind unproblematisch ( z. B. Schubrahmenstapler, Gabelhubwagen, Handgabelschubwagen, Anhänger, Frontstapler).
Druckfestigkeit
Die Druckfestigkeit von Fliesen und Platten ist nicht genormt. Sie erreicht bei Steinzeugfliesen Werte bis 300 N/mm. Die optimale und fachgerechte Einbettung der Fliesen vor Ort ist daher von größter Wichtigkeit. Die relativ schwachen Werte von Zement- und Dünnbettmörtel können nur durch eine besondere und fachgerechte Verlegung ( Mörtelzusammensetzung, Wasser/Zementwert und manuelle bzw. mechanische Verdichtung ) kompensiert werden.
Steinzeug hat eine ca. 10-20 fach höhere Druckfestigkeit als Zementmörtel, Estrich und Stahlbeton.
Schlagfestigkeit
(demnächst als EN ISO 10545/5 in Kraft)
Ausdehnungskoeffizient
Der Ausdehnungskoeffizient nach EN 103 ( in veränderter Form EN ISO 10545/8 ) wird zwischen Raumtemperatur und 100 °C ermittelt. Gemessene Werte liegen um 6x 10 -6 / K bei Steinzeug. Bei 8 m Länge und 50° Temperaturdifferenz ergeben sich somit 2,4 mm Streckung (bei Estrich / Beton 4,6 mm und Stahl 5,6 mm ).
Temperaturwechselbeständigkeit
Nach EN 104 ( in veränderter Form EN ISO 10545/9 ) wird mit Wasser zwischen 15° und 105° geprüft.
Feuchtedehnung
Nach EN 155 ( EN ISO 10545/10 ) ist bei Steinzeug und Spaltplatten
Glasurrissefreiheit
Diese Prüfung erfolgt nach EN 105 ( in veränderter Form EN ISO 10545/11 ) im Autoklaven bei 500 KPa mit anschließender Farbkontrolle. Glasuren mit einer Neigung zu Haarrissen werden als solche gekennzeichnet.
Der Belag sollte vor dem Verfugen angenäßt werden, um Ablagerungen von feinen Schmutzpartikeln, z. B. Fugmörtel, in den Haarrissen vorzubeugen. Farbige Fugmassen eignen sich hierbei für die Verlegung nicht. Die Glasuroberflächen dürfen nicht mit Filzstift beschrieben werden.
Wärmeleitfähigkeit u. ä.
Wärmeleitfähigkeit, - abstrahlung, -speicherfähigkeit und -durchlaßwiderstand sind nicht genormt. Bei Steinzeug ergeben sich folgende ca.- Werte:
- Wärmeleitfähigkeit: 1 W/mK
- Wärmeabstrahlung: 5,3 W/mK4
- Wärmespeicherfähigkeit: 0,8 KJ/KgK
- Wärmedurchlaßwiderstand: 0,01 m K/W
Dies sind im Vergleich zu anderen Baustoffen hervorragende Werte.
Ableitwiderstand
Mit üblicherweise > 10 10 Ohm ist Keramik in trockenem Zustand antistatisch und isolierend. Spezielle leitfähig eingestellte Keramik bietet Ihnen beispielsweise AGROB BUCHTAL Serien Eladuct und ELA ( Ableitwiderstand 6 Ohm ). Die Ableitfähigkeit der Böden gemäß DIN 51953 wird örtlich gemessen.
Dampfdiffusionswiderstand
Nach DIN 52615 ca. 100.000 ebi Steingut ( ohne Fugenanteile ).
Frostbeständigkeit
Die Frostbeständigkeitsprüfung erfolgt an 10 Stück bzw. > 0,25 m Proben nach EN 202 ( in veränderter Form EN ISO 10545/12 ). Nach einer Wassersättigung wird nach 50 Frost-Tau-Wechseln die Unversehrtheit geprüft.
Die Frostbeständigkeit eines Außenbelages ist jedoch nicht allein von der Güte der verwendeten keramischen Fliesen und Platten abhängig. Eine fachgerechte Konstruktion und Verlegung sind zwingend.Beachten Sie dazu bitte unsere Ausschreibungstexte und das Merkblatt des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes ,Bodenbeläge aus Fliesen und Platten außerhalb von Gebäuden".
Licht- und Farbechtheit
Sowohl glasierte als auch unglasierte Keramik ist auf Dauer licht- und farbecht gem. DIN 51094.
Hellbezugswert
Beschreibt die Helligkeit der Oberfläche einer Fliese/Platte, wie sie das menschliche Auge empfindet. Der Meßwert Y = 100 entspricht hierbei der helligkeit einer absolut weißen Fläche und Y = 0 der einer absolut schwarzen Fläche. Der Hellbezugswert wird bei Unifliesen/-platten ermittelt.
Brandverhalten
Keramische Fliesen und Platten entsprechen gemäß DIN 4102 der Klasse A1. Sie sind demnach grundsätzlich unbrennbar und somit feuerhemmend. Auch im Brandfalle ergeben sie keine toxischen Emissionen frei.